Tag der Ehre

Bereits zum zweiten Mal dokumentierte ich den jährlich stattfindenden Gedenktag in Budapest. Letztes Mal hatte ich die Rechtsextremen 2020, nur wenige Monate vor Ausbruch der Pandemie im Városmajor Park angetroffen. Damals war ihre Feier als historische Nachstellung von der Regierung noch hingenommen worden. 2023 mussten die Veranstalter auf ein Privatgrundstück ausserhalb der ungarischen Hauptstadt ausweichen. Startpunkt für den 60-kilometer-Marsch blieb aber das Burgviertel in Buda am linken Flussufer der Donau.

Vor dem militärhistorischen Museum versammeln sich ungefähr 2'000 Menschen. Einige tragen SS-Uniform und Replicas von Sturmgewehren. Andere scheinen den Kontext des Marsches nicht zu verstehen. Ihre bunte Trekkingkleidung sticht aus der braungrünen Masse.

Mit dem Tag der Ehre gedenken Rechtsextreme den etwa 30'000 Nazis und ihren ungarischen Kollaborateuren, die im Februar 1945 von der Roten Armee in Budapest eingekesselt wurden. Nur ein paar Hundert überlebten damals den Ausbruch.

Die Auswahl beinhaltet auch Aufnahmen des antifaschistischen Gegenprotests in der Burg Budapests.